Agilität: Was haben Zufälle mit agilem Arbeiten zu tun?
In der Informatik werden inzwischen mit Scrum sehr agil Prototypen für den Kunden hergestellt. Besonders wertvoll dabei finde ich, konsequent den Fokus auf die Kundeninteressen zu setzen. Genauso wichtig ist jedoch, die Beteiligung der Mitarbeiter zu stärken, indem Arbeitspakete tatsächlich delegiert werden. Vielleicht fragen Sie sich oft: Wo ansetzen? Ich finde, ganz vorne macht Sinn, denn Ergebnisoffenheit und echtes Interesse kann neue Lösungen schaffen…
Erst neulich war ich in dem traumhaft gelegenen Tagungshaus der Münchner Volkshochschule direkt am Starnberger See auf einem Seminar. Sich mal wieder eine Auszeit gönnen, gerade jetzt vor dem Ende des Jahres… Neugierig wie ich bin, setze ich mich gerne immer wieder an andere Tische im Essensraum. Dabei hat sich folgende witzige Situation zugetragen.
Ja und, fragen Sie sich nun – was hat das mit Agilität zu tun?
Zwischen den Anwesenden entspinnt sich eine spannende Diskussion über das Thema lebendiges Schreiben. Nach einer gewissen Zeit fragt mich Thomas (Name geändert), woher in München ich denn kommen würde. Ich antworte, dass ich aus München Moosach komme. Darauf antworten die anderen lachenderweise: „Ja, ich auch“ und „wir auch“.
Nun fragen Sie sich natürlich, was ist hier so besonders daran? Wenn man bedenkt, dass München eine Millionenstadt ist und in Buchenried an diesem Wochenende sechs verschiedene Seminare stattgefunden haben, ist es schon erstaunlich, dass wir uns ausgerechnet an einem Tisch zusammengefunden haben. Was mich wieder zu meiner Frage zurückbringt, ob es Zufälle gibt? Und was hat Zufall mit Neugier zu tun?
Grundlegendes Interesse am anderen fördert agiles Lernen
Ich denke, ein grundlegendes Interesse an anderen Menschen macht es dem Zufall leichter. Übertragen auf die agiler werdende Arbeitswelt heißt das für mich: bleibt wissbegierig und schaut immer wieder über den Tellerrand. Das Dazulernen ist dann ein positiver Nebeneffekt. Wenn ich zuhöre, wie meine Kollegen eine Kundenanfrage lösen würden, lerne ich automatisch dazu. Der erste Effekt ist: ich lerne meine Kollegen besser kennen und verbessere die Konfliktkultur. Ein weiterer Effekt: hier entstehen Lösungen, die kombiniert aus unterschiedlichen Perspektiven genau die Kundensicht bedienen. Dies ist auch ein Nebeneffekt einer Mediation. Sich auf Augenhöhe und Respekt den Interessen der Parteien zu widmen, schafft neue Optionen (wie auch in dem hier verlinkten Video und Podcast zur gelingenden Kommunikation sehr gut beschrieben). Link zu XING bzw. zum Podcast
Fremde Lösungen bereichern
Zurück zu meiner Situation am Essenstisch – lachend haben wir uns nach dem Frühstück verabschiedet. Das Paar war auch noch so freundlich, mich am Ende des Seminars mit in meinen Stadtteil mitzunehmen. Vielen Dank nochmals dafür… Meine Essenz aus dem Erlebnis: „Bleibt neugierig auf die Ideen der anderen – es wird dadurch spannender, aber vielleicht auch leichter in der agilen Arbeitswelt.“